Projekt Cornelia 1997 – Beispiel für Tele-Tutoring

Man unterscheidet zwei Varianten des Tele-Tutoring: Eine asynchrone und eine synchrone Variante. Die asynchrone Variante kann man als betreutes Fernstudium bezeichnen. Der Lernende erarbeitet sich mit Hilfe unterschiedlichster Medien online oder offline ein Thema unter Anleitung des Tutoren. Bei Rückfragen oder Meinungsäußerungen kommuniziert der Lernende per E-Mail mit dem Tutor.
Bei der synchronen Variante besteht die Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme inklusive Document Sharing mit dem Lehrenden / Tutor per Videokonferenzsystem. Beiden Varianten gemeinsam ist die Möglichkeit zur Bildung von Diskussionsforen und überregionalen Lernergruppen, die über E-Mail oder Videokonferenzsystem miteinander kooperieren können.

Das Projekt Cornelia wird von der Abteilung Bildungsforschung der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Arbeitgeberverbände e.V.(bfz) in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e.V. (bbw) durchgeführt. Das Wort „Cornelia“ heißt „Computer-Netzwerk für Lernen — Interaktiv und arbeitsplatznah“. Das Projekt ist eine Verbindung aus computergestütztem Lernen und Fernunterricht. Es soll arbeitsplatznah Aus- und Weiterbildung ermöglichen. Das Ziel des Programms ist die Lösung von Weiterbildungsproblemen von kleinen und mittleren Unternehmen. Alle Lernprogramme sollen als Hypertext aufgebaut werden, was eine individuelle Strukturierung der Lerneinheiten ermöglicht. Folgende Lernhilfen unterstützen den Lernprozeß:

  • Veranschaulichung durch Grafiken, Diagramme und Illustrationen,
  • interaktive Übungen, bei denen der Lernende durch sofortiges Feedback unterstützt wird
  • ein Lexikon, das Kurzerläuterungen zu allen wichtigen Fachbegriffen enthält,
  • eine individuelle Lernstatistik, der der Lernende entnehmen kann, welche Fortschritte er schon gemacht hat,
  • Navigationshilfen, die die Orientierung im Programm erleichtern.

Cornelia ist aber nicht nur ein interaktives Programm. Es ermöglicht einen Kontakt mit dem Bildungsträger sowie eine Vernetzung der Lernenden untereinander:

  • Der Lernende wird von einem Dozenten betreut, der auf seine schriftlichen Antworten über E-Mail mit individuellen Korrekturen reagieren kann.
  • Der Lernende hat die Möglichkeit, an jeder Stelle im Programm, die ihm Schwierigkeiten bereitet, per E-Mail selbständig Fragen an den Dozenten zu schicken.
  • aufgrund der eingehenden Rückmeldungen können die Dozenten das Programm ständig weiterentwickeln. So profitiert jede Lerner-Generation von den Erfahrungen der vorangegangenen.

Zur Zeit steht nur ein Kurs „Projektmanagement“ zur Verfügung. Dieses Programm kann während der Zeit des Aufbaus kostenlos genutzt werden.